Erkundungstour im Reich von Reihern und Eisvögeln

Vor der Saison fahre ich meine Strecken ab, um Brutplätze am Ufer möglichst schon zu kennen und meiden zu können wenn ich später Gäste führe. Besonders Kiesbänke laden zwar zum Pausieren ein, dienen jedoch den sehr seltenen Flussuferläufern als Nistplatz. Hier gilt es unbedingt rücksichtsvoll Abstand zu halten!

———————————————————————————————————–

Ein Grund, weshalb mir die Arbeit als Wildnisführer so große Freude bereitet ist, dass ich praktisch jedesmal , wenn ich eine Tour führe oder einen Streckenabschnitt zur Erkundung begehe, etwas zum ersten Mal erlebe. So auch am 8. April, als ich auf dem Altrhein vom Kanu aus zwei Höckerschwäne beobachtete, die gerade lebhaft die Grenzen ihrer Reviere „diskutierten“. Durch das Fernglas konnte ich jedes Detail beobachten, als einer der Streithähne beschloß sich aus dem Staub zu machen und direkt in meine Richtung startete. Hektisch legte ich das Fernglas zur Seite und fummelte die Kamera aus der wasserdichten Tasche. „Der wird gleich ganz dicht bei mir sein.“ schoss es mir durch den Kopf. Noch während ich den Objektivdeckel entfernte realisierte ich, dass der Schwan, nun knapp oberhalb der Wasseroberfläche, auf Kollisionskurs auf mich zuflog. Kurz rutschte mir das Herz in die Hose als mir die Schlagzeile durch den Kopf schoss: „Kanuguide von startendem Schwan getroffen und mit gebrochener Nase ins Krankenhaus eingeliefert“. Dann riss ich mich zusammen und die Kamera hoch, der Schwan korrigierte seinen Kurs etwas, zog hoch und ich schoss das folgende Bild:

Noch mit klopfendem Herzen paddelte ich weiter und passierte kurz darauf seinen Gegner, der anmutig Flussaufwärts schwamm, als hätte er heute noch nichts anderes getan. Was für ein Auftakt in die Kanusaison:-)