Chicken of the Blackforest

Nachdem ich in den letzten Tagen neue persönliche Bestzeiten im Videokonferenzbesuchen erreichte, suchte ich heute etwas Abwechslung im Wald bei der Wonnhalde. Während ich einen sonnigen Waldweg entlangschlenderte, ließ ich den Blick über die Böschung schweifen, da es ja in den letzten Tagen geregnet hatte und ich in einschlägigen Gruppen bereits von den ersten Hexenröhrlingsfunden gelesen hatte. Und siehe da, die Aufmerksamkeit wurde belohnt. Zwar fand ich keine Röhrlinge, doch an einem halb verotteten Kirschenstamm wuchs ein wundervoller Schwefelporling!

Im englischsprachigen Raum ist dieser markante Stielporlingsverwandte, als „Chicken of the Woods“ bekannt, da er wie Geschnetzeltes oder Schnitzel zubereitet in der Konsistenz und dem Geschmack einer Hühnerbrust gleicht. Rasch erntete ich ein paar der jüngeren Fruchtkörer. Die älteren sind meist sehr zäh und weisen einen säuerlichen, adstringierenden Geschmack auf.

Der Schwefelporling ist ein dankbarer Pilz wenn es ans Putzen geht, da er meist supersauber ist. eingewachsene Ästchen schneidet man einfach weg. auch die dickeren Teile, wo die Fruchtkörper am Stamm angewachsen waren entfernte ich. Nur die ganz zarten Teile werde in Geschnetzeltes zerschnittenen und blanchiert, bevor sie eine gute Viertelstunde in der Pfanne gebraten werden. Lecker! (Natürlich gibt es auch raffiniertere Rezepte, doch manchmal mag ich es minimalistisch)

Obacht, bitte esst nur Pilze die ihr absolut sicher bestimmen könnt, oder die von Pilzsachverständigen zum Verzehr freigegeben wurden. Der Schwefelporling gilt als roh giftig und muss lange genug erhitzt werden um die Giftstoffe zu deaktivieren. Schwefelporlinge die an Robinien oder Eiben wachsen stehen im Verdacht die Giftstoffe ihrer Wirtsbäume aufzunehmen und dürfen nicht verzehrt werden.