Ährige Teufelskralle an Ritas Brennesselspinat

Nach meinem letzen Post schrieb mir Rita ihr Brennesselspinatrezept in die Kommentare bei Facebook. Neugierig, weil ihr Vater diesen „Spinat“ früher immer am allerbesten fand sammelte ich ein paar Brennesseln und kochte das Rezept nach. Ich kann schon vorwegnehmen: Das Ergebnis war wirklich extrem lecker. Und weil bei uns gerade die Ährige Teufelskralle allernorts wächst und gedeiht, gab es dazu gebratene Teufelskrallenwurzel und Teufelskrallentriebspitzen. Ein Gedicht aus der Wildkräuterküche.

Schon der Weg zur angepeilten Sammelstelle ist eine Lust. Das Spiel aus Licht und Schatten am frühen Abend im Wald, dazu das Gezwitscher der Vögel. Einfach herrlich! Auch ohne leckere Beute lohnte so ein Ausflug.

Doch Beute bleibt nicht aus. Schon bald finden sich die ersten Teufelskrallen am Wegesrand, über die Fleischhauer et. al in „

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Sammeln kann man die ganze Pflanze. Die jungen Triebspitzen lassen sich wie Spargelspitzen zubereiten, die Blätter schmecken klasse als Salat und die Wurzel ist ebenfalls essbar und verwöhnt den Gaumen mit einem zarten Geschmack nach Möhren. Um die Wurzel auszubuddeln hilft ein angespitzter Stock oder eine kleine Schaufel.

Neben den Teufelskrallen sammle ich natürlich auch einen Schwung Brennesseln für den Spinat nach Ritas Art ein. Und dann geht es über die Wiese zwischen Merzhauser Straße und Lorettoberg nach Hause. Ein atemberaubender Sonnenuntergang lässt mich immer wieder pausieren um das Schauspiel zu beobachten. Was für ein Erlebnis kann es sein, ein Spinatrezept nachzukochen?!

Es ist spät als ich mein Wildgemüse in die heimische Küche bringe und ich habe Hunger. Höchste Zeit zu kochen. Die gesammelten Zutaten werden abgewasschen und sortiert.

Die Wurzeln schneide ich in Streifen und brate sie nur kurz an. Wer mag kann sie auch schälen, die Haut geht leicht ab. Gleichzeitig koche ich die Brennesseln ein paar Minuten in Salzwasser und bereite aus einem Löffel Butter, zwei Löffeln Mehl und etwas Milch eine Einbrenne zu. Die Brennesseln und die Einbrenne püriere ich in einer hohen Schüssel mit dem Pürierstab und schmecke den „Spinat“ mit Salz, Pfeffer, Muskat und einem Schuss Sahne ab. In der Zwischenzeit konnte ich die Wurzeln gegen die zarten Triebspitzen der Teufelskrallen tauschen und auch diese mit ganz wenig Salz und Pfeffer in etwas Öl anbraten. Zum Glück geht das alles rasch von der Hand, denn der Magen fordert inzwischen dringend eine Füllung an.

Vorher…

Tja was soll ich sagen, Ritas Vater hatte Recht. Das Ergebnis ist ein Traum von einem Spinat! Und die Ährige Teufelskralle hat eindeutig einen Rang unter den leckersten Wildgemüsen verdient. Die Triebspitzen sind fantastisch zart, absolut in einer Liga mit Spargelspitzen. Und die Wurzeln schmecken ebenfalls fein und liefern zudem ein paar Kalorien, die beim Wildkräutervespern sonst oft rar sind.

Ich freue mich darüber, mit der Teufelkralle meinem Wildkräuterrepertoire ein echtes Highlight hinzugefügt zu haben. Noch mehr freue ich mich aber, dass ich, initiiert durch Ritas Erinnerung an ihren Vater, ein verbessertes Brennesselspinatrezept kennenlernen durfte. Vielen Dank Rita.

P.S. Wenn du Lust bekommen hast ein paar Wildkräuter kennen zu lernen, empfehle ich dir das oben erwähnte Buch „Essbare Wildpflanzen“ von Steffen Guido Fleischhauer et al. Dank der guten Beschreibungen, was wann und wie gesammelt werden kann, gelingt der Einstieg damit ganz leicht.

…nachher!