Auszeit – lieber mal Sternschnuppen zählen

Wenn du das Bedürfnis hast, in dieser sonderbaren Zeit eine entspannende Pause einzulegen, dann geh heute nacht raus und halte nach Sternschnuppen Ausschau.

Denn da unser Planet gerade die Lyriden kreuzt, einen Meteoritenstrom, dessen Radiant nahe des Sternbilds Leier (lateinisch Lyra, daher der Name) zu finden ist, sind deine Chancen gut ein paar Sternschnuppen zu beobachten. Das motiviert nicht nur zum Sammeln von Wünschen für die Bucketlist, sondern ist eine Gelegenheit endlich mal wieder nachts auf einer Wiese zu liegen und dem Wind in den Bäumen und den Grillen beim Zirpen zu lauschen.

Um 22:30 war gestern Nacht das Sternbild Löwe trotz der Stadtnähe und einiger Zirruswolken herrlich im Zenit zu sehen. Allein dafür lohnt sich ein spätabendlicher Spaziergang finde ich. Der Höhepunkt des Sternschnuppenregens wird für heute erwartet.

Wer von Sternzeichen und Leiern keine Ahnung hat, kann einfach grob in Richtung Norden schauen. Auf meinem Haus-und-Hof-Hügel bei Freiburg tauchte die Leier gegen 22:15 schräg unterhalb des Nordsterns auf. Begeisterten Smartphonenutzern lege ich die App „Starwalk 2“ nah. (deaktiviert die Hintergrundmusik in den Einstellungen:-)

Buchenblattsalat

Freut ihr euch auch jeden Frühling wieder über das herrlich leuchtende Grün des jungen Rotbuchenlaubes?

Abgesehen von der Ästhetik ist das ganz zarte Laub auch noch ein Gaumenschmaus. Genießer erfahren ein Geschmackserlebnis von „wild grün“ über „zart bitter“ bis zu „säuerlich frisch“. Auf jeden Fall ist eine Kostprobe den Versuch wert. Die könnt ihr direkt im Wald wagen. Pflückt einfach ein paar unversehrte Blättchen über eurer Kopfhöhe ab (Da pinkeln die Jogger nicht hin:-).

Und wenn euch der Geschmack zusagt, sammelt eine Handvoll und mischt das zarte Laub daheim unter den Salat. Das ist, wie ich finde, die einfachste Form des Wildkräutersammelns. Denn das leuchtend grüne Buchenlaub ist wirklich leicht zu finden. Guten Appetit!

Erkundungstour im Reich von Reihern und Eisvögeln

Vor der Saison fahre ich meine Strecken ab, um Brutplätze am Ufer möglichst schon zu kennen und meiden zu können wenn ich später Gäste führe. Besonders Kiesbänke laden zwar zum Pausieren ein, dienen jedoch den sehr seltenen Flussuferläufern als Nistplatz. Hier gilt es unbedingt rücksichtsvoll Abstand zu halten!

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Ein Grund, weshalb mir die Arbeit als Wildnisführer so große Freude bereitet ist, dass ich praktisch jedesmal , wenn ich eine Tour führe oder einen Streckenabschnitt zur Erkundung begehe, etwas zum ersten Mal erlebe. So auch am 8. April, als ich auf dem Altrhein vom Kanu aus zwei Höckerschwäne beobachtete, die gerade lebhaft die Grenzen ihrer Reviere „diskutierten“. Durch das Fernglas konnte ich jedes Detail beobachten, als einer der Streithähne beschloß sich aus dem Staub zu machen und direkt in meine Richtung startete. Hektisch legte ich das Fernglas zur Seite und fummelte die Kamera aus der wasserdichten Tasche. „Der wird gleich ganz dicht bei mir sein.“ schoss es mir durch den Kopf. Noch während ich den Objektivdeckel entfernte realisierte ich, dass der Schwan, nun knapp oberhalb der Wasseroberfläche, auf Kollisionskurs auf mich zuflog. Kurz rutschte mir das Herz in die Hose als mir die Schlagzeile durch den Kopf schoss: „Kanuguide von startendem Schwan getroffen und mit gebrochener Nase ins Krankenhaus eingeliefert“. Dann riss ich mich zusammen und die Kamera hoch, der Schwan korrigierte seinen Kurs etwas, zog hoch und ich schoss das folgende Bild:

Noch mit klopfendem Herzen paddelte ich weiter und passierte kurz darauf seinen Gegner, der anmutig Flussaufwärts schwamm, als hätte er heute noch nichts anderes getan. Was für ein Auftakt in die Kanusaison:-)